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Mit chemiefreier Wildkrautbekämpfung auf Wachstumskurs

Wettbewerbsvorteil durch patentierte Sensortechnik

27. Oktober 2017

Oktober 2017, Altenstadt/Hessen – Die Firma Tiedemann Dienstleistungen GmbH aus dem hessischen Altenstadt bietet neben Flächenreinigung und Graffitientfernung vor allem die chemiefreie Wildkrautbekämpfung an. Aufgrund der stetig steigenden Nachfrage hat sich diese in den vergangenen 10 Jahren immer mehr zum Hauptbetätigungsfeld entwickelt. Neben Gemeinden in Hessen ist Tiedemann Dienstleistungen auch für viele Kommunen in Bayern und Thüringen tätig. Parkflächen, Friedhöfe, öffentliche Plätze und Bushaltestellen, aber auch Sport-, Tennen- und Tennisplätze sowie Hafen- oder Ufergebiete von verschiedenen Flüssen und Seen werden von Unkraut freigehalten. Mittlerweile hat sich das Unternehmen auf die Wildkrautbekämpfung mit der Heißwasser-Methode von Heatweed (vormals Wave), die mit der patentierten Sensor-Technologie arbeitet, spezialisiert. Dabei kommen die Maschinen Sensor I und Sensor II mit Knicklenkung zum Einsatz.

Von der Schuffel über Infrarot und Schaum zu Heißwasser

Bevor sich die hessische Firma auf die Heißwasser-Methode festlegte, testete sie sich durch sämtliche chemiefreie Verfahren, informierte sich regelmäßig auf Messen, mietete oder erwarb Marktneuerscheinungen. Anfänglich wurde noch mit einer Schuffel gearbeitet, danach kam eine Elektro-Schuffel dazu, dann Infrarot-Geräte, die per Hand getragen bzw. geschoben wurden. Als die Aufträge zur Wildkrautbekämpfung zunahmen, wurde zunächst eine Umkehrfräse angeschafft, danach Heißluftgeräte.

„Ein Nachteil der Heißluft-Methode ist die große Staubentwicklung, insbesondere auf unbefestigten Wegen. Da habe ich einmal die Belästigung der Anwohner, als auch den großen Wartungsaufwand für das Gerät. Filter verstopfen, müssen ausgetauscht werden usw. Bei den Geräten, die die heiße Luft nach vorne ausstoßen, besteht die Gefahr, insbesondere im Sommer, wenn die Pflanze nicht mehr voll im Saft ist, dass sich Laub entzünden kann“, berichtet Geschäftsführer Waldemar Tiedemann.

„Das Hauptproblem war aber, dass die Hitze nach oben weggeht. Da haben wir einfach kein gleichmäßiges Bekämpfungsbild hinbekommen und brauchten deshalb etwas, das mehr in Richtung Boden wirkt.“ Die Firma setzte für einige Jahre erfolgreich Heißwasser-Schaum ein. Doch als zunehmend mehr Großflächen inkl. teils schmaler und enger Wege wie beispielsweise auf Friedhöfen zu bearbeiten waren, stimmte die Flächenleistung nicht mehr. Die Arbeiten waren zu zeitaufwendig, der Diesel-Verbrauch zu hoch. „Effektiv, schnell und wendig. Und dabei günstig. Das sind für uns die zentralen Anforderungen an ein Gerät zur Wildkrautbekämpfung, um die Flächenleistung gewährleisten zu können“, betont Tiedemann. „Wir wurden dann auf Heißwasser aufmerksam und sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Methode die für uns die am besten geeignetste ist. Gerade in Bezug auf das Preis-Leistungsverhältnis und die Effektivität, da kommt keine einzige Methode hinterher.“

„Früher habe ich für einen Sportplatz zwei Mann gebraucht und 16 Stunden, heute brauche ich für einen Sportplatz einen Mann und maximal 4 Stunden.“

Waldemar Tiedemann

Flächenleistung von 15.000 Quadratmetern täglich

Dabei richtet sich die Flächenleistung vor allem nach dem Untergrund, den Kundenanforderungen, den klimatischen Bedingungen und der Lage der Fläche. Handelt es sich um eine Außenfläche mit besonders viel Bewuchs um die Fläche herum oder um eine Fläche im Stadtinnenraum? Wird der Dienstleister mit einer Akutfläche mit altem und sehr starkem Bewuchs oder mit einer Pflegefläche konfrontiert, die regelmäßig betreut wird und daher weniger Aufwand benötigt? Tiedemann Dienstleistungen sieht sich die Flächen grundsätzlich immer erst genau an und bietet den Kunden dann ein maßgeschneidertes Wildkrautbekämpfungskonzept an.„Im ersten Jahr hat man immer eine intensivere Behandlung, im Folgejahr kann die Intensität dann maßgeblich reduziert werden“, so Waldemar Tiedemann. Die veranschlagten Kosten richteten sich nach der Behandlungsintensität, bei größeren Flächen könne allerdings ein kostengünstigerer Preis gemacht werden.

Ideal sei es, dem Dienstleister die Chance zu geben, mit der zu behandelnden Fläche in den Pflegezustand zu kommen, zum Beispiel mit dem Abschluss eines Dreijahresvertrages. „Da profitiert dann jeder davon: Wir können im Frühjahr schon starten und dem Kunden über die Saison ein gepflegtes Erscheinungsbild und dazu konstante Preise anbieten.“ Pro Tag könnten Flächenleistungen von durchschnittlich 15.000 qm erreicht werden, bei Sportplätzen könne die Leistung noch deutlich darüber liegen. „Bei einem ideal gelegenen Wasseranschluss und wenn die Sportplätze dicht beieinander sind, habe ich auch schon 25.000 qm pro Tag geschafft“, berichtet Tiedemann. „Früher habe ich für einen Sportplatz zwei Mann gebraucht und 16 Stunden, heute brauche ich für einen Sportplatz einen Mann und maximal 4 Stunden. Das ist für uns ein echter Trumpf.“

Konstant heißes Wasser direkt an den Vegetationspunkt

Diese Flächenleistung wird durch die patentierte Sensor-Technologie ermöglicht, die ausschließlich in Heatweed-Geräten verbaut ist. Dabei tasten die an der Maschine installierten Sensoren den Boden ab und setzen nur da einen Wasser-Spot, wo auch tatsächlich Wildkraut steht. Der Sensor gibt einen Impuls an einen Elektroschalter weiter, der öffnet ein Ventil, welches sich nach dem Aufspritzen des heißen Wassers sofort wieder verschließt. So kann Wasser und Energie in erheblichem Umfang eingespart und trotzdem schnell und effektiv gearbeitet werden. „Vorteilhaft ist auch, dass man nach der Anwendung keinerlei Spuren auf Kies oder wassergebundenen Wegen hat“, so der Tiedemann-Geschäftsführer. „Am wichtigsten ist aber, dass das Heißwasser nach unten wegläuft und die Pflanze direkt am Vegetationspunkt angreift.“ Das Wasser wird dabei durchgängig auf einer Temperatur von 98 und 99,6 Grad gehalten. „Wasser ist einfach ein sehr guter Wärmeträger und -speicher“, erläutert der Vertriebsmitarbeiter von Heatweed. „Zwischen 95 und 99 Grad haben wir den Effekt, dass die Zellen in den Pflanzen angestoßen werden, einen negativen Botenstoff auszusenden, der dann an die nächste Zelle weitergegeben wird. Die Pflanze zerstört sich somit sukzessive selbst, und wir kommen in den Wurzelbereich hinein. Wichtig ist, die Temperatur zu halten. Unter 95 Grad wird dieser Effekt nämlich gar nicht erst ausgelöst und bei weitaus höheren Temperaturen verkleben die Zellen und der negative Botenstoff wird nicht weitergegeben.“

„Vorteilhaft ist auch, dass man nach der Anwendung keinerlei Spuren auf Kies oder wassergebundenen Wegen hat. Am wichtigsten ist aber, dass das Heißwasser nach unten wegläuft und die Pflanze direkt am Vegetationspunkt angreift.“

Waldemar Tiedemann

Nebeneffekte Reinigung und Sterilmachung

Ein erfreulicher Nebeneffekt der Heißwasser-Wildkrautbekämpfung ist laut der Tiedemann Dienstleistungen GmbH die Reinigungsleistung. Moos oder Flechten würden ebenfalls bekämpft, die Oberflächen sähen insgesamt sauberer aus. Auch stark verschmutzte und übel riechende Unterführungen oder Tunnel könnten mit den Maschinen gereinigt werden. Durch den Auftrag des fast 100 Grad heißen Wassers lasse der stechende Geruch augenblicklich nach. Eine weitere Einsatzmöglichkeit sei das Waschen von Sand- und Kinderspielplätzen inklusive der Spielgeräte. Auf Flächen wie Kunstrasen könne man mit dem Heißwasser zudem eine Sterilmachung erreichen. „Die Geräte sind also bei Weitem nicht nur zur Wildkrautbekämpfung einsetzbar“, betont Waldemar Tiedemann. Andersherum seien Hochdruckreiniger zwar gut für Reinigungsarbeiten, aber bei der Wildkrautbekämpfung hätten sie ihr Versprechen nicht gehalten. „Auf einer kleinen Fläche kann ich die Geräte einsetzen, aber bei einer Größe von 30 oder 40 qm, die ich nonstop bearbeite, habe ich Schattierungen in meiner Fläche“, bemängelt Tiedemann. „Das Wasser wird über eine Heißspirale auf 100 Grad erhitzt, dann fällt die Temperatur aber auf 80 Grad, dann wird sie wieder auf 100 Grad erhitzt. Diese Temperaturschwankungen sieht man im Unkrautbild der Fläche.“

Heißwasser – eine nennenswerte Alternative zu Herbiziden?

Die eigene Unternehmensentwicklung in Bezug auf die Wildkrautbekämpfung wird bei der Firma Tiedemann außerordentlich positiv bewertet. Dabei sei der Einsatz von Herbiziden in all den Jahren gleich aus mehreren Gründen nicht in Frage gekommen. „Die Bevölkerung wünscht sich eine giftfreie, neutrale Wildkrautbekämpfung“, betont der Geschäftsführer. „Wir werden aktiv gelobt, dass wir das Wildkraut ohne Herbizid bekämpfen.“ Neben dem Umweltaspekt seien die ganzen Auflagen zum Herbizid-Einsatz aber auch einfach zu hoch. Für den entsprechenden Mitarbeiter sei ein Spritzschein erforderlich. Außerdem müsse der Tag der Aufbringung zuvor genehmigt werden. Wenn es zu diesem Zeitpunkt regnet oder starker Wind herrsche, müsse ein neuer Tag genehmigt werden. Nach der Herbizid-Aufbringung dürfe eine Anlage zudem zwei Tage lang nicht geöffnet werden. Gewisse Flächen wie Kinderspielplätze oder Schwimmbäder seien für den Herbizid-Einsatz grundsätzlich ausgeschlossen, kommunale Flächen mit Ausnahmegenehmigungen würden immer weniger werden. Außerdem entfielen Nebeneffekte wie das Reinigen der Fläche oder das Entfernen von Algen und Moos. Beim Heißwasser sei man zudem nahezu witterungsunabhängig und es gebe keine Fläche, die man nicht behandeln könne.

„Die Frage, ob die Heißwasser-Methode eine Alternative zum Herbizid darstellt, können wir für uns nur eindeutig mit ,Ja!’ beantworten“, bekräftigt Tiedemann.